„Man sollte nie zu voreilig mit dem Glück umgehen!“

Getrocknete Gesichtsmaske meiner Tochter K., 11 Jahre (1).

Seit 1 Jahr lebe ich an meiner Grenze. In Bildern nach Schutzi-J. gesprochen (Gespräch vom 22.2.): ich bleibe nicht in meinem geschützten Garten, in dem wunderschöne Blumen blühen, sondern rüttele immerzu am Zaun. „Kaum bist Du im paradiesischen Garten, rennst Du wieder zum Zaun!“, so S.-J. (2).

Seit 1 Jahr – auf den Tag genau begonnen am Tag meiner Ausstellungseröffnung zu „Mercutio und ich“, am 24.2.18 – habe ich fast ununterbrochen körperliche Beschwerden, die ich am 1.4. (wird kein Aprilscherz, haha) endgültig durch einen medizinischen Eingriff abklären werde. Da ich das Lamentieren darüber nicht mag, werde ich’s an dieser Stelle auch damit bewenden lassen. Fakt ist nur, dass es „somatische Marker“ gibt, die anzeigen, wann etwas zuviel ist (aus einem Vortrag über „Erschöpfung und Hochsensibilität“ am 25.2., Ausführungen folgen).

Die Schritte „nach Draußen“ seit letztem Jahr waren zuviele, begonnen mit der Ausstellung. Die Italienreise im Sommer war meine „challenge“: kann ich’s oder kann ich’s nicht… Ich hielt stand, aber der Kraftverbrauch war im Nachhinein immens („Anderstickung“ wurde mir im Vergleich mit anderen Menschen so oft schmerzlich bewusst – ist immer noch und oft der Fall, Bsp. Schreckhaftigkeit).

Andere Schritte gingen in Richtung Jobsuche – ab nächster Woche kommt ein neuer Zeichenkurs hinzu, dann sind’s 4 fortlaufende Kurse (Kunst/ Deutsch) mit unterschiedlichen Menschen an unterschiedlichen Orten + 2 Workshops aktuell. Reicht für mich kräftemäßig völlig (total und absolut?!)… Trotz meines Artikels „Sieh nicht, was andere tun…“ vom 4.2., in dem ich Morgenstern zitierte und mich fortan nicht mehr mit anderen vergleichen wollte, blieb meine Sehnsucht, so zu funktionieren wie andere – in diesem Falle Mütter, die zum Muttersein auch noch tagtäglich einem Beruf nachgehen. Recherchierte herum (u.a. Schulbegleitung), ward überfordert, ließ es bleiben.

Sehe momentan gegen all die Termine an… Auch Blogschreibung überfordert mich momentan mal wieder… zuviel angehäuft…

In einer Stunde muss ich los, gebe einen Kunstworkshop in einer Mädchengruppe (DAZ-Klasse). „Leichtes Lächeln“ (Achtsamkeitsübung aus dem Skillstraining), darauf freuen!

Zum Titel: K., 11, in HH, nachdem wir auf der Rückfahrt tückischerweise den Zug verpasst hatten, obwohl zuvor alles reibungslos verlaufen war. Der Zug fuhr ein, wir rafften nix (besser: ich hatte schon zuvor nix gerafft!), er fuhr ab und wir harrten eine weitere Stunde in der Großstadt aus. Ich fluchte laut und weinte fast. K.: "Du verzweifelst immer so schnell!" 

1: Obige, coole Gesichtsmaske ist voraussichtlich einziges und letztes Exemplar, hatte die Mutter doch behutsam auf das Benutzen tierversuchsfreier Produkte hingewiesen, was die Tochter sogleich einsah. Der Mutter wiederum tat's leid, musste sich K. doch einem Freund gegenüber rechtfertigen, weil sie von ihrem Taschengeld "Naschi" (so der Ausdruck für Süßigkeiten in Fl) mit Gelatine kaufte (Hinweis: T. und ich sind vegan, K. und J. nicht. Zwar gibt es zu Hause außer Honig von Bioimkern, die sich um Bienenbevölkerung bemühen, keine tierischen Produkte, unsere Kinder essen jedoch in Schule und Kindergarten vegetarisch und anderenorts gerne Fleisch. Wir leben nur vor, verwehren ihnen ihre genüsslichen Vorlieben nicht. Noch steht bei beiden Genuss über Moral. Weltrettung in kleinen Schritten...

2: Witzig, genauso war's am Wochenende in HH: Meine Freundin N. lud zum Geburtstag und K. und ich weilten 2 Tage bei unseren Freunden J., H. und M. So sehr gesehen und gut aufgehoben fühlte ich mich dort, konnte ich mich doch jederzeit zurückziehen. Kaum machte ich am ersten Tag ein Nickerchen im sonnigen, ruhigen Garten, trieb es mich am nächsten zu einem Ausstellungsbesuch in die Deichtorhallen. Zunächst das Flanieren mit mir allein genießend, ward ich doch bald überfordert von der großen Stadt und den wimmelnden Eindrücken. Die Ausstellung "Life in cities" von Michael Wolf tat ihr Übriges. Erschüttert war ich, wie Menschen in Betonhöllen leben können, zombiegleich. Sah dies in Abbildern und in der Realität.