Telefonierte so eben mit meiner Freundin S., die heute Geburtstag hat. Ich telefoniere nie. Muss mich sortieren. Ich kenne S. seit 20 Jahren. Sah sie im Januar in HH und wir beide Jarvis Cocker auf Kampnagel. Wird auf meinem Grabstein stehen (u.a.), dass ich und S. beim letzten Konzert von Pulp in London zugegen waren („We want you all, Jarvis!“). S. ist in meinem Herzen. Mit ihr verbindet mich sehr viel (jetzt werde ich emotional…): Freiheitsgefühl, Leichtigkeit, absolut im Hier-und-Jetzt-in-der-Natur-sein, Abenteuer, Wildheit, Zartheit, Mut, Kraft… Habe im September den typischen Herbstduft vermisst, der mich gedanklich immer auf einem Pferderücken nach Polen trägt – mit S. ohne Kappe, indianergleich wild durch Wälder galoppierend – Stallburschen abhängend; koscheren Wodka am Lagerfeuer trinkend… Eigentlich hatte ich immer Angst vor Pferden – und habe es wieder; bin ’ne Memme nun -, kann auch gar nicht reiten. Aber mit S. war ich damals wagemutig und mir wurde es zugetraut. Also traute ich mich.
S. ging es sehr schlecht. Ich wusste es nicht. Ich träum(t)e oft von ihr und wir sind uns nah.
S. wünscht mir Stabilität. Mein Wunsch während der Somatic Experience– Sitzung vorgestern: „Ich wünsche mir ein langweiliges Lot. Nicht im Sinne von Trägheit. Ich kenne keine träge, zähe Langeweile – nie erlebt -, sondern im belebenden Sinne. Nicht diese ewigen Spitzen. Auch geht mir das ständige Gerührtsein auf’n Sack…“ Sitzungsschlusserkenntnisformulierungen: „Belebendes Kribbeln im langweiligen Lot“, „Röhrenfestigkeit im Rumpf“: Ruhe und Klarheit.