Renate Wolter, La poupée, Malerei auf Leinwand.
Interressant, dass mir immer Dinge in die Hände fallen, in meinen Blick geraten, in meinen Kopf kommen, die zu einem anstehenden Artikel passen. Gestern waren es die Zeichnungen aus der Klinik, an die ich mich erinnerte und die ich hervorholte, am Abend fiel mir das Buch in die Hände, dessen Titel ich für diesen Beitrag borgte, heute fällt mein Blick auf Rs Bild (s.o.).
Jaja, D(d)as kleine Mädchen, das ich war… Der Titel des Buches (s.u.), das ich in der Klinik vor 2 Jahren las, berührt mich sehr. Auf der Suche bin ich ganz aktuell, löste doch die Frage während des HSP-Kurses am 15.6., wann wir uns als Kind unserer Hochsensibilität bewusst wurden, zunächst Verwirrung, dann Traurigkeit aus. Ich hatte das Gefühl, mich aus heutiger Sicht als Kind nicht fassen zu können, mir meiner selbst lange nicht bewusst gewesen zu sein. Natürlich ist der Blick von heute auf mich als Kind ein konstruierter, macht es doch gerade das Kindsein aus, unreflektiert und bewusst im Moment zu leben. Wenn ich während der Sitzung mit N. vor zwei Tagen die Erkenntnis gewann, als Kind allein gewesen zu sein, so ist das ein Gefühl, dessen ich mir damals nicht bewusst war. Mercutio überspielte die Erschütterungen, die mir widerfahren waren. Mit den Traumen war ich allein.
Meiner Hochsensibilität war ich mir nicht bewusst, meine „Andersartigkeit“ habe ich auf anderem Gebiet (eher unbewusst) wahrgenommen: das Wissen um die „dunkle Seite“.
Mein Bruder war der Sensible, den es als kleine, lustige Schwester zu beschützen galt.
Ich war stark!
Hrsg. Strobl, Ingrid, Titel s.o., Schrifstellerinnen erzählen ihre Kindheit, München 1993.