Resonanz

Noch übrig geblieben von meiner Käferfotosession am 16.10, vgl. Artikelfotos von Stern 111, I-III.

Aus: Hartmut Rosa, Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung:

„… ohne Erfahrung von sozialer Anerkennung… bleibt der Draht zur Welt… starr und stumm.“ (1)
Vor kurzem extrem empfunden.

„Momente extremer Geworfenheit“ (2) in die Welt.
Gestern wiederholt erlebt.
Fühlte mich „verloren“ auf dem Weg zu meinem Kunstkurs, auf dem Rad, unter dem hohen, weißen Himmel, inmitten des Stadtverkehrs an der Ampel wartend, ein Blatt beobachtend, was wie ein winziges Vöglein ziellos und leicht umherflatterte und dann zu Boden glitt.
Kunstkurs absolviert, Momente des Berührtseins von meinen Schülern/innen erlebt, Kräfte gesammelt, um endlich, nach vielen Anläufen, im Buchladen in der Stadt nach meinem Büchlein zu fragen (sehr freundliche Aufnahme, „Ich melde mich nächste Woche.“), weinte im Anschluss beinahe, kam kraftlos zu Hause an: „Bin in Sicherheit.“ Hanekes Funny Games blitzte auf… Nach warmem Mittagsmahl und kurzem Schlaf hoffte ich auf Besserung meines Befindens, dem war nicht so. Dunkle Gedanken. Fühlte mich kränklich, blieb tätig.
Beim Abendessen nahm ich erneut all meine Kräfte zusammen, um mich nach einem plötzlichen, lauten, versehentlichen Geräusch, was mich erschütterte, „zu halten“. Ich zwang mich, eine „normale“ Unterhaltung mit meiner Familie zu führen, um nicht alle in Mitleidenschaft zu ziehen. Es gelang.
Ging früh zu Bett. Nachschwirren.

1: S. 25, ebd., 3. Auflage, Berlin 2020. Rosa ist meine zeitweilige Morgenlektüre - bevor die Kinder aufstehen, vgl. auch: Rosa Kornfield und Schwirr.

2: ebd., S.35.