„Der Geist der Bananenschale“

Zum Titel: Aus: Kerouac, vgl. Art. zuvor, S. 139.

Zum Foto: Schiermonnikoog, 16.7.22.

„Das Geheimnis dieser Kletterweise“, sagte Japhy, … ist das gleiche wie beim Zen. Denk nicht nach. Tanz einfach weiter. Dann ist es die leichteste Sache der Welt, sogar leichter, als auf ebenem Grund zu laufen, denn das ist eintönig. Hier hast du bei jedem Schritt ein neues kleines Problem, und doch zögerst du nicht, und findest dich plötzlich auf dem nächsten Stein wieder, den du einfach so ausgewählt hast, ohne zu denken, wie beim Zen.“ Und das stimmte. (1)

„Ich habe Whitman gelesen, wisst ihr, was er sagt, „Fasst Mut, Sklaven und lehrt fremde Despoten das Fürchten“, er meint, das ist die Haltung für den Barden, den verrückten Zen-Barden von den alten Wüstenpfaden, schaut, die Welt ist voller Rucksackwanderer, Dharmajäger, die sich weigern, die verbreitete Forderung zu unterschreiben, sie sollen irgendwelche Waren konsumieren und müssten im Ausgleich arbeiten für das Privileg, diesen ganzen Scheiß benutzen zu dürfen, den sie gar nicht gewollt hatten, Kühlschrank, Fernseher, Autos, zumindest neue Angeber-Autos, bestimmte Haaröle, Deos und sonstigen Mist, den du eine Woche später im Müll siehst, alle gefangen in einem System von Arbeit, Produktion und Verbrauch; ich sehe die Vision einer großen Rucksackrevolution, Tausende oder gar Millionen junger Amerikaner, die mit Rucksäcken durchs Land ziehen, zum Beten auf Berge steigen, Kinder zum Lachen bringen und alte Männer froh machen , junge Mädchen glücklich und alte Mädchen glücklicher, lauter Zen-Verrückte, die rumziehen und dabei ihnen scheinbar grundlos einfallende Gedichte aufschreiben und die durch Freundlichkeit und seltsam unerwartete Taten jedermann und jeder lebendigen Kreatur Visionen von ewiger Freiheit vermitteln,…“ (2)

Und plötzlich war dann alles wie beim Jazz, geschah in einer verrückten Sekunde oder so… (3)

1: a.a.O., S. 74.

2: S. 110.

3: S. 97.
Vgl. auch Artikel vom 16.10.17: Das Leben ist wie Jazz.